In beinahe jeder Sprechstunde kommt folgende Frage: welche Impfintervalle werden offiziell EMPFOHLEN?
wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang
KEIN Impfintervall ist rechtlich bindend!!!
Denn ob ein Herrchen/Frauchen sein Haustier impfen lässt oder nicht bleibt ihm/ihr überlassen. Die Aufgabe des Tierarztes ist (lediglich) medizinisch zu beraten und dann auszuführen; die Entscheidungsgewalt ist und bleibt beim Besitzer.
Was mir aber leider viel zu häufig berichtet wird, ist dass Kollegen Tierbesitzer regelrecht 'zur Sau machen' wenn sie von 'ihren' empfohlenen Impfintervallen abweichen - das geht garnicht...
Und bei solchen Aussagen wie "...das geht sie garnichts an, ich bin hier schließlich der Tierarzt und das ist meine Entscheidung..." kann man nur mit dem Kopf schütteln, denn tatsächlich ist z.B. bei der Tollwut-Schutzimpfung der Beipackzettel bzw. die Herstellerangabe maßgeblich (steht sogar in der entsprechenden Verordnung)
Denn dass jemand, der so böse zurechtgewiesen wurde, anschließend garnicht mehr impfen lässt, sollte jedem einleuchten... Genauso wie diejenigen, deren Tiere wie oben 'überimpft' wurden, und sich daher zu Recht abgezockt fühlen.
Und dass Pharmafirmen in ihren Beipackzetteln wohl kaum freiwillig längere Intervalle angeben, braucht glaube ich auch garnicht erst erwähnt werden, oder?
Kurz und knapp das Schema der Ständigen Impfkommission des BpT
(Grundimmunisierung)
8. Lebenswoche: Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose
12. Lebenswoche: Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
16. Lebenswoche: Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
15. Lebensmonat: Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
danach
Diese speziellen Impfungen gegen Herpes, Bordetella bronchiseptica, Leishmaniose, Parainfluenza, Borreliose, Dermatophyten und Tetanus werden hier nicht weiter ausgeführt weil sie ansonsten den Rahmen sprengen würden und außerdem nicht zum 'Standard-Programm' zählen. Sie werden im Einzelfall nur empfohlen wenn der Patient z.B. zu einer bestimmten Risikogruppe (Trächtigkeit o.ä) zählt.
BUCH TIP
Was hat mein Hund? Muss er zum Tierarzt? Was kann ich für ihn tun? Die
Tierärztin Dr. Heidi Kübler hilft Ihnen in diesem Ratgeber, die
Krankheit Ihres Vierbeiners zu erkennen und gezielt die richtigen
Maßnahmen zu ergreifen.
Ihr Hund hat eine Zahnfleischentzündung und Sie möchten ihm nicht gleich
Medikamente geben? Dann bietet Ihnen dieser Ratgeber sanfte
Behandlungsmethoden mit Homöopathie und Bach-Blüten. Hierfür müssen Sie
nicht in die Tiefen der homöopathischen Lehre und der Bach-Blüten
einsteigen, sondern können mit Komplexmitteln schnell und einfach Ihren
Hund behandeln. Der Vorteil von Komplexmitteln: Sie müssen nicht
detailliert das Verhalten Ihres Vierbeiners beobachten und aufwendig das
genau passende Einzelmittel und die exakte Dosierung bestimmen.
Selbstverständlich können nicht alle Erkrankungen selbst behandelt
werden. Erstdiagnose-Tafeln zeigen Ihnen genau an, ob der Gang zum
Tierarzt unvermeidlich ist. Für leichte Erkrankungen finden Sie sortiert
nach einem Kopf-Fußschema schnell die richtige Behandlung und
unterstützende Maßnahmen. Wichtige Handgriffe wie die Versorgung von
Wunden finden Sie im Praxisteil. Plus: Krankheiten vorbeugen mit der
richtigen Pflege und Haltung.